Oktober 2017

Werden die Tage kürzer, dann werden die Biere um so stärker. Nach diesem Motto halte ich es zumindest bei meiner Bier-Auswahl gerne. Diesen Monat sind daher ein Eichenfass-gereifter Bock und ein Double IPA dabei, die beide einige Umdrehungen mitbringen. Und falls du dich doch lieber gedanklich nach Hawaii entführen lässt um die Sonne zu genießen, dann ist das Kona Lemongrass Luau der richtige Begleiter.

Greene King St Edmunds

Dieses Bier ist nach dem heiligen Edmund, Englands erstem Schutzpatron, benannt. Es ist ein goldenes Ale und wurde mit Cascade Hopfen gebraut. Besonders die Zitrusnoten stehen bei diesem Bier im Vordergrund.

Greene King ist heute die größte Brauereigruppe in Englischer Hand. Das zeigt aber mehr darüber, wie viele internationale Brauereien in dem Land Fuß gefasst haben. Marken wie Abbot Ale und Old Speckled Hen sieht man in guten englischen Pubs häufig. Neben diesen traditionellen englischen Bieren gibt es von Greene King auch moderne Craft Biere, wie beispielsweise St Edmunds.

Camba Bavaria Hop Gun

Hop Gun, eine Hopfenkanone, ist dieses Brown Ale von Camba Bavaria. Dabei handelt es sich um einen Bierstil, den ich persönlich ganz besonders gern mag: Ein kräftiges Bier, bei dem weder Hopfen noch Körper zu kurz kommt. Wo eine Wucht wie die Hopfenkanone mit sich bringt geht sonst selten von einem Bierstil aus. Geschmacklich kann man bei diesem Bier neben Steinfrüchten auch Trockenobst erkennen. Zusammen mit einer kräftigen Hopfenbittere ist das ein spannendes Erlebnis.

Kaum eine Brauerei bringt solche Vielfalt in der deutsche Craft Beer Szene wie Camba Bavaria. Die ständig expandierende Brauerei aus dem bayerischen Süden hat 23 internationale Bierstile, 6 deutsche und 6 unterschiedliche Fassgereifte Biere. Darüber hinaus gibt es ständig neue Prototypen, die nur limitiert erhältlich sind und die Experimentierfreude der Truchtlachinger Brauer zeigt.

Kona Lemongrass Luau

Der Name lässt es schon vermuten: Das Lemongrass Luau wurde mit Zitronengras gebraut. Auch Ingwer kam mit in den Sud und führt zu einem spannenden Geschmackserlebnis. Dadurch, dass in diesem Bier nur wenig Hopfen enthalten ist, kommen Zitronengras und Ingwer besonders gut zum Vorschein.

Hawaii, die große zusammenhängende Inselkette im Pazifik, ist für das Meer, die Surferwellen und Vulkane bekannt. Außerdem für die hawaiianische Begrüßung Aloha und ein kleines Stück weit auch für Liquid Aloha, so nennt die Kona Brewery nämlich ihr Bier. Die Brauerei steht für das Lebensgefühl, das man in Mitten des Ozeans erwartet und für guten Geschmack. Auch der Begriff Luau ist hawaiisch und der Name für viele Feste.

Crew Republic Escalation 7:45

Ein Double IPA hat Crew Republic all denen gewidmet, die immer noch um 7:45 Uhr morgens in der Bar sitzen und erst als Allerletzte nach Hause gehen. 8,3% Alc. und 83 Bittereinheiten machen das Bier besonders kräftig und bitter zugleich – so erwartet man von einem Double IPA auch doppelt so viel Geschmack. Beeren, Mango und Zitrusfrüchte machen das Bier interessant in Geruch und Geschmack.

Mittlerweile können Timm Schnigula und Mario Hanel in München in ihrer eigenen Brauerei ihre Biere herstellen. Die Mission für die ehemaligen Unternehmensberater: Den Münchnern zeigen, dass Bier nicht immer gleich Münchner Hell sein muss. Um diese Vielfalt zu verbreiten gibt es neben den 6 Bieren im dauerhaften Sortiment auch experimentelle Sude.

Superfreunde Till Death Old School

Was soll an diesem Till Death nun genau Old School sein? Naja, der Bierstil ist ein Altbier, so kam das Wortspiel wohl zustande. Bei diesem Bierstil stehen normalerweise die Malzaromen im Vordergrund. Wenn man das dann mit Hopfen stopft ergibt sich eine spannende Kombination: Es ist sicherlich keine Hopfenbombe, sondern ein gut trinkbares Bier. Dabei schmeckt man die Kräuteraromen des Chinook Hopfens und die harzige Note des typischen Altbiers.

Eigentlich war die Idee von Michael Arndt und Stefan Schröer ein kleines Restaurant in Berlin zu eröffnen in dem sie ausgefallene Crêpes braten und gutes Craft Bier ausschenken. Das eigene Hausbier durfte da nicht fehlen, doch wie es der Zufall so wollte wurde der Laden gerade aufgrund des Frenc heartcrafted Pale Ale schnell bekannt.

So hatte auch Markus als dritter Freund Interesse eine eigene Biermarke aufzubauen und die drei haben sich überlegt ein Super Ale zu brauen, das genau zwischen Pale Ale und IPA angesiedelt werden kann. Noch am Abend der Planung wurde alles per Handschlag besiegelt und aus Freunden wurden Superfreunde. Till Death ist nun das dritte Bier der Superfreunde.

Brauerei Ott Ladara

Ein fassgereiftes Bockbier aus Oberfranken, das ist innovativ und traditionell. Ab Anfang Oktober gibt es bei der Brauerei Ott das Ladara Bockbier. Da zur Reifung von echtem amerikanischen Bourbon die Eichenfässer nur einmal benutzt werden dürfen, sind die benutzten Fässer beliebt zum Veredeln anderer Produkte. Das wirkt sich dann auch auf den Geschmack des Bieres aus: Da schmeckt man wie für Bockbier üblich Vanille und Karamell, aber eben auch Eiche und Whiskey.

Kleine Brauereien mit ca. 12 Mitarbeitern gibt es in Franken viele. Doch selten sind die Brauer so hoch ausgezeichnet wie bei der Brauerei Ott: Seniorchef Manfred Ott war Bundessieger im Leistungswettbewerb des Handwerks, Juniorchef Stefan Ott war Kammersieger mit seinem Lehrbetrieb in Unterfranken und 2015 wurde der Geselle Sven Wölfel bayerischer Landessieger und Zweiter auf Bundesebene. Wie sich dieses Können auszahlt merkt man am Besten, indem man das Produkt probiert.