Eye of the Lager zeigt, dass auch in Portugal gerne Bier mit deutschem Hopfen und untergärig gebraut wird. Hier gibt es keine einmaligen Geschmacksexplosionen, sondern ein gut trinkbares und solides Bier. Ingwer Narrisch legt da einen drauf, denn zum Bier kommt hier noch Ingwersaft. Gerade an wärmeren Frühlingstagen ist das angenehm erfrischend und fast schon sommerlich.
Etwas ungewöhnlich: Schwärzla ist gebraut wie ein englisches Stout, kommt aber, wie der Name vermuten lässt, aus Franken. anders! ist da noch mehr anders: Das hopfige Bier ist in jeder Version ein wenig anders, denn Brauer Felix möchte immer wieder neue Hopfensorten zur Schau stellen.
Dieses Paket ist gerade für die Hopheads ein Traum, denn mit Just Because ist eine kräftige Hopfenbombe mit an Board und mit Dunkle Zeiten eine wahnsinnige Kombination aus Röstmalzen und Hopfen – ein Imperial Black IPA.
Brehon Brewhouse Just Because
DIPA steht für Double IPA. Auch unter dem Namen Imperial IPA wird der Bierstil vertrieben. Dabei handelt es sich um besonders kräftige IPAs – nicht unbedingt doppelt so kräftig wie ein IPA, aber statt der für IPAs üblichen 5,5-6,5% Alkoholgehalt findet man bei einem DIPA in der Regel zwischen 7% und 8,5%. Just Because ist mit 8,5% Alkoholgehalt besonders kräftig. Dabei schmeckt es immer noch nach Bier, denn zwischen Orangenschale, Steinobst und Hefe findet man keinen Alkoholgeschmack. Erst nachdem man ein paar Schlücke getrunken hat, wird klar, wie kräftig dieses Bier wirklich ist. Der herbe Abgang macht das Bier besonders trinkbar.
Ulster ist neben drei anderen Provinzen eine Region der irischen Insel. So umfasst Ulster neben Nordirland auch Teile der angrenzenden Republik Irland. In dieser Gegend Irlands befindet sich auch das Brehon Brewhouse. Auf einem alten Bauernhof inmitten der sanften Hügel Ulsters werden Biere mit Wiedererkennungswert sorgfältig gebraut.
Weiherer Schwärzla
Ein Stout ist ein traditioneller britischer Bierstil, der gerade in England oft, gerne und gut gebraut wird. Das Schwärzla ist dazu die fränkische Antwort. Beim Einschenken merkt man schon den Unterschied zu anderen dunklen Bieren, denn das Schwärzla ist tiefschwarz. Das erklärt den Namen. In Geruch und Geschmack erinnert es an schwarzen Kaffee, denn die Röstaromen bringen angenehme Bitternoten mit sich. Auch Trockenfrüchte sind zu erkennen. Was das Stout und insbesondere das Schwärzla besonders macht, ist aber das Mundgefühl. Cremig und seidig legt es sich um die Zunge.
Die Weiherer Brauerei Kundmüller ist in einem Dorf mit 100 Einwohnern beheimatet. Selbstverständlich herrscht hier eine große Verbundenheit mit der Natur. So ist die Brauerei Mitglied im Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe und betreibt eine vorausschauende Vermeidung von Umweltbelastungen. Die Brauerei engagiert sich bereits seit den 90ern für Umweltschutz, als Solar- und Photovoltaikanlagen installiert wurden, um nachhaltig die Gaststätte mit Wärme und Strom zu versorgen. Seit 2011 sind einige der Weihrer Biere als Solarbier zertifiziert, denn sie werden ausschließlich mit regenerativer Energie erzeugt.
Hertl's Braumanufaktur & Blech.Brut Dunkle Zeiten
Ein Imperial Black NEIPA ist möglicherweise einer der verwirrendsten Bierstile. Bei dunklen Bieren steht normalerweise das Röstmalz im Vordergrund. Bei IPAs die Hopfenaromen. Ein Imperial IPA ist besonders kräftig und balanciert das oft mit vielen Bitterstoffen aus. Ein NEIPA erstrahlt durch die blumigen Noten des Hopfens und ist weniger bitter als ein IPA. Also was ist dann das Dunkle Zeiten? So ein Bier funktioniert nur mit Balance. Röstaromen und Hopfen müssen aufeinander abgestimmt sein. Der Alkoholgehalt von 7,1% muss auf kräftige Aromen treffen, damit das Bier nicht nach Alkohol schmeckt. Bei diesem Bier sind alle Regler voll aufgedreht und das Ergebnis liegt zwischen Genie und Wahnsinn.
David Hertl ist nicht zu bremsen. Er machte mit 22 Jahren seinen Meisterbrief, ein Jahr später eröffnete er seine eigene Braumanufaktur und mittlerweile ist er auch Biersommelier, Weinsommelier und Storemanager bei der Bierothek. Seine Problemlösungen sind ebenfalls sehr kreativ: Die eigene Brauerei entstand im ehemaligen Schweinestall. Der erste Mitarbeiter war Papa. Die Tonflaschen der fassgereiften Biere werden von Mama per Hand etikettiert.
Seit Juli 2018 verkauft Benedikt Steger sein eigenes Bier. Die Marke Blech.Brut spielt sowohl auf das Blech der Dose als auch auf die Brut, die rohe Kunst, in Form der künstlerischen Illustrationen auf den Dosen an. Seine Karriere hat Benedikt bereits vor einigen Jahren dazu gebracht, bei der Camba Bavaria Bier zu brauen. Während seiner Elternzeit hat er sich dann dazu entschieden, die eigene Biermarke zu gründen.
Cerveja Musa Eye of the Lager
Vor kurzem hieß das Bier noch Mick Lager, doch eben wurde es in Eye of the Lager umbenannt. Da scheint es nur logisch, dass Musa auf der eigenen Website eine Playlist für das Bier zusammengestellt hat. Eye of the Tiger ist dabei erst das zweite Lied in der Liste.
Bei diesem Bier halten sich Malze und deutsche Hopfenaromen die Waage. So ist das Bier leicht trinkbar und macht Lust auf mehr.
Musa ist Craft Bier aus Portugal. Das Motto der Marke ist, Craft Bier im Heimatland zu demokratisieren. Brauereigründer Bruno und Nuno haben sich zum Ziel gesetzt, Bier, das von Menschen gebraut ist, die verdammt gerne Bier brauen, zu verkaufen an Menschen, die jetzt verdammt gerne ein Bier hätten. Mir schmecken die Musa-Biere besonders gut, wenn ich mir vorstelle, von den Hügeln Lissabons auf das Meer zu blicken.
orca brau anders! modern IPA
Eins der Flaggschiffe von orca brau ist das anders! modern IPA. Was ist daran anders? Dass es nie gleich bleibt. Regelmäßig wird das Bier mit anderen Hopfensorten gebraut, so dass das Erlebnis heute ein anderes ist als in ein paar Monaten. Beispielsweise ist die Version mit Galaxy, Mosaic und Vic Secret kaum noch verfügbar, schon steht ein neues anders! vor der Tür, das mit Mosaic und dem neuen Solero Hopfen gebraut wird. So will ich gar nicht zu viel über den Geschmack verraten außer: Es ist eine Hopfenbombe, bei der es sich lohnt, den unterschiedlichen Aromen Aufmerksamkeit zu widmen.
orca brau ist eine beispielhafte Kreativbrauerei. Anfang 2017 wurde die Brauerei von Felix vom Endt gegründet. Er ist Gründer, Brauer und Allesmacher. So bietet er beispielsweise nun auch Bierverkostungen via Zoom an, was früher live in der Brauerei möglich war. Dabei soll jede Kreation die feine Gratwanderung schaffen, um Grenzen auszutesten und doch trinkbar zu sein. Bei Bierstilen gibt es daher keine Tabus: Diese reichen von traditionell bis hin zu experimentell.
Ingwer Narrisch
Hier ist ein leckeres Märzen gemischt mit Ingwer-Zitronen-Limetten-Sirup. Dabei sind 84% Bier und 16% Sirup, es ist also mit 4,6% Alkohol ähnlich stark wie ein normales Helles, schmeckt aber deutlich erfrischender. Dabei kommt das Bier aus Rosenheim, der Sirup aus Holzkirchen und, wenn man es ganz genau nimmt, der Ingwer aus Peru, Zitronensaft aus Italien, Limettensaft aus Brasilien und Rohrzucker auch aus Brasilien.
„Ingwer Narrisch“ hat der österreichische Sportreporter Edi Finger bei der WM 1978 in sein Mikro gebrüllt, als Hans Krankl das Siegtor gegen Deutschland geschossen hat. Naja, genau genommen hat er „I wer narrisch“ gerufen, auf hochdeutsch: „Ich werde verrückt.“
Alex und Siggi aus München wollten Bier mit Ingwer mischen, da sie die Idee vielversprechend fanden. Da wurde der Entsafter angeschmissen und fleißig ausprobiert, bis irgendwann das passende Rezept gefunden wurde. Und der Name, der passte dann irgendwie wie die Faust aufs Auge.