April 2017

Ein Bier vom anderen Ende der Welt: Das neuseeländische TUI East India Pale Ale ist definitv eins der ungewöhnlicheren Biere in diesem Paket. Geschmacklich steigert sich von hier aus die Reise zum weltbesten Pils und einem Kürbisbier das zum Aprilwetter passt. Höhepunkt der hopfengesopften Biere sind das unterfränkische Main IPA und der oberfränkische Hopfenreiter. Passend zum Schokokuchen oder anderen Desserts ist das BRLO Porter ein besonderes Highlight.

Bestcraft Main IPA

Die Bestcraft Biere werden von Brauhaus Bergmann in Unterfranken hergestellt. Die Brauerei mit Sitz im 3000-Einwohner-Ort Glattbach ist eine von nur zwei Bio-Brauereien in ganz Unterfranken. Dabei hat Malermeister, Braumeister und Diplom-Biersommelier Bernd Bergmann bereits 2009 angefangen handwerklich in 150-Liter-Töpfen sein Bier zu brauen. Ein Jahr später bekam er Verstärkung von Braumeister Stefan Koch und die beiden fingen zusammen an auf einer professionellen Anlage zu brauen. Das Bier gibt es aktuell vor Allem lokal in Getränkemärkten, Gaststätten und bei Feierlichkeiten in Glattbach.

TUI East India Pale Ale

Achtung, kein IPA! Das sollte am Besten groß auf den Flaschen stehen, denn das neuseeländische East India Pale Ale hat nur wenig mit stark gehopftem obergärigem Bier gemein. Das neuseeländische Bier ist gerade in der heißen Sonne gut zur Erfrischung. Mit leichten 4,0% Alk. ist es leicht trinkbar. Die Rezeptur hat sich seit 1904 kaum verändert, auch wenn damals die Brauerei noch anders hieß.

Der Tui ist ein neuseeländischer Vogel. Dieses Tui ist eine neuseeländische Brauerei, gegründet von Henry Wagstaff. Als Wagstaff 1883 nach Neuseeland emigrierte, versuchte er sich erst ein mal an der Käserei. Da der große Erfolg ausblieb, entschied sich Wagstaff bald Bier zu brauen. Beflügelt vom Erfolg zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkaufte er die Brauerei zu einem Preis von $1 pro Aktie. Kurz nachdem Wagstaff sich von der Brauerei trennte, kletterte der Preis auf satte $40.

BRLO Porter

Eigentlich ist ein Porter das eher leichte dunkle Bier mit etwa 4,5% Alkoholgehalt, während die stärkere Version davon in der Regel Stout genannt wird. Bei BRLO braut man jedoch ein Bier mit 7% Alk und nennt es trotzdem Porter. Es riecht süßlich und nach Karamell. Das sehr weiche Mundgefühl ist hierbei besonders überzeugend. Ich persönlich habe das Bier in der Vergangenheit besonders zusammen mit Schokokuchen genossen und unter herzgebraut.de/blog/post/rhabarber-craft-beer eine Rezeptempfehlung hinterlassen.

BRLO ist der Begriff, der aus dem alt-slawischen stammt und aus dem irgendwann „Berlin“ wurde, der Name der Stadt, in der auch die Brauerei BRLO beheimatet ist. Seit November 2014 sind die drei Gründer mit ihrer eigenen Brauerei im Geschäft und bereits jetzt gehören sie zu den Top Anlaufstellen in Berlin, was Craft Bier betrifft. Das BRLO BRWHOUSE, ein Gastronomiekonzept bestehend aus mobilen Überseecontainern, ist wichtige Anlaufstelle für Craft Beer in Berlin geworden.

Alpirsbacher Klosterbräu Pils

Als weltbestes Pils wurde dieses Bier 2010 bei den World Beer Awards ausgezeichnet. Ein qualitativ top-hochwertiges Bier, das sehr gut trinkbar ist und Lust auf mehr macht.

Im Hof der Alpirsbacher Klosterbräu hängt ein altes Schild mit der Aufschrift „Emil Stopp!“ Es stammt aus der Zeit, als das Bier noch mit Pferdefuhrwerken ausgeliefert wurde. Damals war es noch üblich, dass der Bierfahrer bei jeder Abladestation ein Glas aufs Haus serviert bekam - „ … zur Stärkung“. Damit unser „gestärkter“ Bierfahrer Emil sein Fuhrwerk für die nächste Beladung in der Brauerei auch richtig zum Stehen brachte, wurde dieses Schild als kleine Hilfestellung für ihn montiert. Denn wenn er schon zu viel des guten Bieres getrunken hatte und es ihm deshalb nicht gelang, genau am Schild anzuhalten, war die Schicht für ihn beendet. Bleibt die Frage zu klären, ob Emils Pferde irgendwann gelernt haben, von selbst an dem Schild anzuhalten…

Maisel & Friends Hopfenreiter 2017

Mit dem Freundschaftssud des Hopfenreiters setzt Maisel & Friends ein Zeichen der Freundschaft zwischen Craft Brauern: Man will Freunde und Kollegen sein, konkurrenzloses Denken in der Szene fördern. Daher steuern 6 unterschiedliche Brauer Hopfen zu diesem Bier bei. Hoppebräu aus Waakirchen den Vic Secret, Schanzenbräu aus Nürnberg den Callista, Brewage aus Wien den Chinook, BRLO aus Berlin den Comet, Jopen aus den Niederlanden den Zuchthopfen HBC 431 und die Initiatoren Maisel & Friends die Sorte Mosaic.

Bereits das zweite mal gibt es einen Hopfenreiter – jedes mal mit anderen Brauern und mit anderen Hopfensorten. Das passt gut zum Motto der Bayreuther: Von Freunden gebraut – mit Freunden genießen. Anlass hierfür war, dass das Bier zur Geburtstagsfeier der Brauwerkstatt fertig sein sollte. Dabei handelt es sich um ein Projekt das Bierkultur erlebbar machen soll, indem man dem Brauvorgang live aus der Bar Liebesbier und dem Gasthaus zusehen kann.

Brewdog Pumpkin King

Ein außergewöhnliches Bier einer außergewöhnlichen Brauerei. Kürbis und eine Reihe von Gewürzen gehören zu den wichtigsten Zutaten im Pumpkin King von BrewDog. So riecht man gleich Zimt und Muskat, schmeckt aber auch noch genug Zitrusfrische des Hopfens um es spannend zu halten. Mit 5,5% Alkohol ist es ein solides Pale Ale mit spannenden Gewürzen, die für eine gewisse Schärfe sorgen.

Seit 2007 sind die Schotten von BrewDog dabei Wirbel in den Biermarkt zu bringen. Vor 10 Jahren war der Biermarkt in Großbritannien am Höhepunkt der Eintönigkeit angelangt. Es gab fast ausschließlich die Biere einer Handvoll Großbrauereien. So schaffte es BrewDog bereits 2008 zur größten unabhängigen Brauerei Schottlands zu werden – mit nur 9 Angestellten (und einem Hund). Heute hat BrewDog hunderte Mitarbeiter und gilt als Inspiration für viele andere Craft-Brauer.