Ob Irish Red oder Svarta Malin, britische Bierstile können sehr süffig sein.
Zu genießen, wie es einst ein Prinzregent tat, das verspricht der Prinzregent Luitpold Weizenbock.
Wie man fruchtigkeit in ein Bier bekommen kann? Dazu gibt es grundsätzlich zwei Richtungen. Entweder mit einem Pastry Sour, das beispielsweise wie das be kind to each other! Dank unvergorenem Milchzucker und zugegebenem Rhabarber an Kuchen erinnert. Oder indem man Viele Aromahopfen verwendet und nur wenige Bitterstoffe auslöst, wie bei den NEIPAs Juicy Luicy und GigaBlaster.
Smögenbryggar'n Svarta Malin
Auch wenn Svarta Malin als klassisches Stout bezeichnet wird, so überrascht die Zutatenliste schon sehr. Meersalz scheint zumindest für eine Brauerei auf einer Nordseeinsel wenig überraschend, doch Muschelschalen sieht man sehr selten als Zutat.
Bei Smögenbryggar'n wird auf eine besonders natürliche Brauweise geachtet. Und in so ziemlich jeder Brauerei muss darauf geachtet werden den Härtegrad des Wassers richtig einzustellen. Lässt man das Wasser durch Muschelschalen laufen, so wird es deutlich härter und die verwendete Quelle eignet sich so zum Brauen von Stout.
Smögenbryggar'n ist eine Brauerei in Smögen, einem Inselort nördlich von Göteborg. Es handelt sich dabei um eine örtliche Initiative, die sich für eine pulsierende Küstengemeinschaft und eine nachhaltige Meeresumgebung einsetzt.
Dabei wird beispielsweise darauf geachtet zum Klären der Biere Algen anstelle von Chemikalien einzusetzen. Oder Muschelschalen um das Wasser härter zu machen. Und natürlich werden Malz- und Hopfenreste die beim Brauen übrig bleiben weiterverwertet. Beispielsweise in Bierwürsten oder zum Brot backen. Und was dann noch übrig bleibt wird zu Biogas und Dünger.
König Ludwig Schloßbrauerei Kaltenberg Prinzregent Luitpold Weizenbock
Prinzregent Luitpold, das war der Sohn von Ludwig I. König von Bayern. Er führte die Regierunsgeschäfte Bayerns ab dem Zeitpunkt als Ludwig II. entmündigt wurde und anstelle von König Otto I., der aufgrund einer psychischen Störung für nicht regierungsfähig erklärt wurde.
In den 26 Jahren der Herrschaft des Prinzregent Luitpold kam es zur kulturellen Blüte Bayerns während das Parlament erstarkte und Bayern sich langsam von einer konstitutionellen zu einer parlamentarischen Monarchie wandelte.
Dieser kräftige Weizenbock mit 8,0% Alkoholgehalt ist eine bierige Widmung an den Prinzregenten.
Prinz Luitpold von Bayern gründete 1979 das Kaltenberger Ritterturnier. Erst drei Jahre vorher übernahm er die Geschäfte der Schlossbrauerei Kaltenberg. Dort modernisierte er Stück für Stück die Brauanlage. Besonders überraschend war seine Entscheidung, auf Dunkelbier zu setzen. Der Stil war auf dem absteigenden Ast, doch es ist der Stil der Prinzregentenzeit und König Ludwig Dunkel wurde zum Marktführer im Dunkelbiersegment.
Prinz Luitpold ist Urenkel des Prinzregenten Luitpold.
orca brau be kind to each other!
Bei be kind to each other! handelt es sich um ein Pastry Sour. Das ist ein Sauerbier mit Zutaten, die man sonst eher in Feinbackwaren erwartet. Statt Zucker und Mehl wird natürlich Malz verwendet, aber in diesem Fall führt das verwendete Rhabarberpüree zu einem Geschmack, bei dem man an Rhabarberkuchen im Glas denken muss.
orca brau ist eine beispielhafte Kreativbrauerei. Anfang 2017 wurde die Brauerei von Felix vom Endt gegründet. Er ist Gründer, Brauer und Allesmacher. Dabei soll jede Kreation die feine Gratwanderung schaffen, um Grenzen auszutesten und doch trinkbar zu sein. Bei Bierstilen gibt es daher keine Tabus: Diese reichen von traditionell bis hin zu experimentell.
Uiltje Juicy Luicy
Die Juicy Luicy steht für ein Bier, das nur so strotzt vor Fruchtigkeit. Als NEIPA ist es ein trübes Bier, das etwa so kräftig ist wie ein normales IPA, aber deutlich weniger Bitterstoffe hat. Dazu wurde nicht am Hopfen gespart, sondern die Hopfengabe passiert erst besonders spät im Brauprozess, so dass die vielen aromatischen Öle ins Bier übergehen, die Bitterstoffe aber nicht.
Die Brauer von Uiltje sind von einer einzigen Idee besessen: Verdammt gutes Bier zu brauen. Und so haben sie sich ein ganz klares Ziel gesetzt, nämlich das beste Bier der Niederlande zu brauen.
Aviator Brewing GigaBlaster
GigaBlaster hört sich nicht nur nach einem Computerspiel aus den 80ern an, es ist auch so stilisiert. Was bei diesem Bier außergewöhnlich ist, ist dass es als NEIPA dennoch 45 IBUs, die internationalen Bittereinheiten, erhält. Die Hopfensorten Apollo, Citra, Galaxy, Vic Secret und El Dorado lassen auf geheime Schätze in fernen Welten hoffen.
Aviator Brewing Company heißt tatsächlich aufgrund einer Verbindung mit Flugzeugen so. Denn die Brauerei fing 2008 an, in einem alten Flugzeughangar Bier in alten Milchbottichen zu brauen. Die große Überraschung: 1,5 Jahre später waren die Milchbottiche schon lange zu klein und die Brauerei hatte nur vier Mitarbeiter und musste aus dem Hanger ausziehen, um sich weiter zu vergrößern. Die neueste Location in 2023 beinhaltet 9 Bars, 3 Restaurants und eine große Konzertbühne.
Maisel & Friends Irish Red
Das Irish Red ist ein Bier, das ich für besonders süffig halte. Mit Karamell- und Honignoten und einem ausgewogenen Malzkörper vereint es alles, was Bier so gut genießbar macht. Bei diesem Bier denkt man direkt an die Gemütlichkeit eines Irish Pubs.
Die Brauereifamilie Maisel hat eine über 200-jährige Geschichte. Viel wichtiger aber ist die Mission des Ablegers Maisel & Friends: Wie der Name schon verrät, geht es dabei oft darum, sich gegenseitig zu unterstützen, indem Maisel die Verbreitung von Craftbier in Deutschland generell fördert und sich dabei auch für befreundete Brauer einsetzt. Außerdem sind Kreative aus anderen Bereichen eingeladen, um gemeinsam ein Bier zu brauen. Dazu zählen neben Hobbybrauern beispielsweise auch Streetart-Künstler. Das Ganze kommt aus der Überzeugung heraus, dass nur ein breites Sortiment den Ansprüchen der deutschen Biertrinker auf Dauer genügen wird.