Mai 2019

Wenn du dich nicht entscheiden kannst, ob du Kaffee oder Bier möchtest, dann ist das Wolichu Wachu vielleicht die Antwort. Das Bier ist mit Cold Brew Kaffee versetzt. Soll es mit den Röstaromen gleich weitergehen und es ist Zeit für den Nachtisch? Dann ist Salto Orale das passende Imperial Stout.

Gute erfrischende Craft Biere sind das Liberty Ale, das erste IPA, wie wir den Begriff heute verstehen, und Ripper, das von den Amerikanern von Stone Brewing in Berlin gebraut wird.

Auf der Suche nach der vollen Ladung Hopfen? Born in the IPA aus Portugal und die Hallertauer Hopfenbombe Split Decision Hallertau Style halten genau die richtigen Aromen für dich bereit.

Anchor Brewing Liberty Ale

Das Liberty Ale hat Geschichte geschrieben: Dieses Bier wurde 1975 zum ersten Mal gebraut und ist das erste American IPA, das seit der Prohibition gebraut wurde. Es wird mit dem Cascade Hopfen eingebraut – einer der ersten modernen Aromahopfen, die Craft Biere so besonders machen. Das Bier wurde im gleichen Jahr eingeführt wie Miller Lite, doch die beiden könnten sich kaum mehr unterscheiden. So ist das Liberty Ale beispielsweise gleich viermal so bitter wie das Miller Lite, zweiteres war kommerziell deutlich erfolgreicher.

Anchor ist die erste und älteste Craft Beer Brauerei in den USA. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie von zwei deutschen Einwanderern in San Francisco gegründet. Die Verbindung zum Goldrausch ist also vollkommen berechtigt. Was die beiden Deutschen auch mitgebracht haben, war die Tradition des Dampfbiers oder auf Englisch Steam Beer. Es ist eine Schnellbrauweise, die im 19. Jahrhundert angewendet wurde. Den Namen hat das Bier vor allem bekommen, weil beim Brauvorgang besonders viele Bläschen entstehen.

Freigeist Wolichu Wachu

Ob die amerikanische Kaffeekette oder das kleine unabhängige Hipstercafe in Berlin, alle haben den gekühlten Kaffee in den letzten Jahren revolutioniert. Cold Brew braut man, indem man kaltes Wasser stundenlang mit gemahlenen Kaffeebohnen durchziehen lässt. In diesem Fall wurden dazu Kaffeebohnen aus Äthiopien in der Berliner Kleinrösterei The Barn geröstet und als Code Brew zu diesem Bier gegeben. Das verstärkt und ergänzt die Röstaromen, die vom Röstmalz stammen.

Freigeist ist die Marke von Sebastian Sauer. Eigentlich hat er nicht das Brauen gelernt, doch braute er bereits, als er 22 Jahre alt war, mit seinem Chef, dem Inhaber der Helios Braustelle in Köln-Ehrenfeld. Von Freigeist ist man ausschließlich experimentelle und besondere Biere gewohnt. So hat Sebastian Sauer in der Vergangenheit bereits ein Paella-Ale mit Reis und Olivenöl gebraut oder er belebt alte Bierstile wieder, indem er alten Rezepturen folgt, die heute fast in Vergessenheit geraten sind.

Musa Born in the IPA

Es gibt wohl keinen Bierstil, der mehr für Craft Bier steht als das IPA. Entsprechend ist Born in the IPA auch Musas Bier für alle Hopheads. Brauer Nick findet es in Kombination mit einer traditionellen portugisischen Chorizo besonders angenehm.

Musa ist Craft Bier aus Portugal. Das Motto der Marke ist, Craft Bier im Heimatland zu demokratisieren. Brauereigründer Bruno und Nuno haben sich zum Ziel gesetzt, Bier, das von Menschen gebraut ist, die verdammt gerne Bier brauen, zu verkaufen an Menschen, die jetzt verdammt gerne ein Bier hätten.

Emma – Biere ohne Bart Salto Orale

Das Salto Orale ist ein Imperial Stout. Bei diesem Stil erwartet man die gleichen Eigenschaften wie bei einem Stout, nur noch viel intensiver. Der Alkoholgehalt ist deutlich höher als beim regulären Stout – 8,6% in diesem Fall – die Farbe ist besonders dunkel bis pechschwarz und die Röstaromen sind deutlich zu schmecken. Dieses Bier ist schokoladig bittersüß und entspricht quasi einem flüssigen Nachtisch.

Almut Emma Zimm hat keinen Bart. Wem das nicht klar war, dem zeigt sie auch, dass es solch einen gar nicht braucht, um gute Biere zu brauen. Seit 2012 ist sie hellauf craftbierbegeistert und braut seitdem zu Hause auf ihrer kleinen Heimbraueranlage. Heute sagt sie, dass es ihr großes Glück war, damals noch nicht so viele gute Biere gekannt zu haben, denn mit der heutigen Auswahl hätte sie das Brauen wohl schnell wieder aufgegeben. Doch so übte sie fleißig weiter, lernte tolle Menschen kennen, die sie weiterbrachten und verkauft seit 2016 Biere, die ebenfalls keinen Bart haben. Eben Emma – Biere ohne Bart.

Hanscraft & Co. Split Decision Hallertau

Gleich zwei Split Decision Biere gibt es von Hanscraft & Co., nämlich die Version Hallertau Style mit bayerischen Hopfen aus der Hallertau und die Version Yamika Style mit Hopfen aus Yamika im US-Bundesstaat Washington. Bei dieser Version ist die Fruchtigkeit vor allem geprägt von Grapefruit und Steinobst.

Zuerst wollte Christian Hans Müller Bier für die gehobene Gastronomie brauen. Etwas, das Wein Paroli bieten kann und in der Regel fassgelagert ist. Doch als er 2013 das Backbone Splitter IPA als Experiment unter der Marke Hanscraft verkaufte, landete er direkt einen Hit. Die damals noch recht kleinen Craft Beer-Szenen in Berlin und Hamburg haben das Bier liebend gerne angenommen. Von da an war klar, dass der frühere Zahnmediziner nun eine Craft Beer-Marke aufbaut.

Stone Brewing Ripper Pale Ale

Seit 2016 wird das Stone Brewing Ripper auch in Berlin gebraut. Die amerikanische Craft Bier Brauerei hatte vor, auch in Deutschland zur Bierrevolution beizutragen. Der Ripper ist als Pale Ale ein gutes Einsteigerbier und wird nur in der bunten Dose verkauft.

Große Pläne hatte Stone Brewing in Berlin. Ein ehemaliges Gaswerk wurde in den letzten Jahren zu einem riesigen Mekka für Craft Bier umgebraut. Doch im April wurde verkündet, dass der Standort an die Craft Brauer von Brewdog übergehen muss. Wahrscheinlich wird Stone Brewing dort weiterhin Biere für den europäischen Markt brauen, doch kurzfristig ist es ein Rückschlag für die Amerikaner.